Effektivzinssatz

EFFEKTIVZINSSATZ

Wer plant, eine Immobilie zu kaufen, muss sich früher oder später mit der Finanzierung auseinander setzen. Banken werben mit günstigen Krediten, die je nach Bonität unterschiedlich besichert sind. Doch hier lohnt ein genauer Blick auf das Angebot und die unterschiedlichen Zinsmodalitäten wie Nominalzins und Effektivzinssatz. Denn auch wenn das Zinsniveau im ersten Moment verlockend klein erscheint, ist das nicht immer wirklich aussagekräftig.

Hier ist es wichtig, zwischen dem Nominalzins und dem Effektivzinssatz zu unterscheiden. Der Unterschied der beiden Angaben besteht vor allem darin, dass der effektive Zinssatz die Gesamtkosten der Finanzierung pro Jahr beschreibt. Der Effektivzinssatz drückt die wahre Zinsbelastung der Finanzierung aus. Sämtliche Angebote für eine Immobilienfinanzierung müssen seitens der Kreditinstitute mit beiden Angaben, also Nominalzins und Effektivzinssatz, versehen sein. Sind die Konditionen für eine Finanzierung nicht von vorneherein für die gesamte Laufzeit festgelegt, so ist im Angebot der anfängliche Effektivzinssatz anzuführen. Die genaue Berechnung dafür ist in den EU-Verbraucherkreditrichtlinien exakt festgelegt und vorgeschrieben. 

Ein weiterer Zinssatz, der für einen Kredit ausschlaggebend ist, ist der sogenannte Nominalzins. Dieser gibt die Höhe der Verzinsung der finanzierten Summe an. Daraus wird die individuelle Darlehensrate für den Kreditnehmer errechnet. Er kann entweder nach den aktuellen Zinsentwicklungen der Banken festgelegt werden oder aber das Finanzinstitut gewährt für einen gewissen Zeitraum einen Fixzinssatz. Vor allem in Zeiten von niedrigem Zinsniveau ist dies zu empfehlen. Meist lassen sich Banken auf eine Fixierung für fünf Jahre ein. Wer variable Zinskonditionen bei einem Kredit vereinbart, muss damit rechnen, dass für die erste Periode der Ratenzahlungen der effektive Zinssatz zur Berechnung der Kreditrate herangezogen wird.

Im Unterschied zum Nominalzins richtet sich der effektive Zinssatz nicht nach aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten, sondern wird durch die Einbeziehung von Bearbeitungsgebühren, Zinszahlungsterminen sowie sonstige, preisbestimmende Faktoren festgelegt. Auf diese Weise wird ein Vergleich unterschiedlicher Darlehensangebote möglich, da die Kostenfaktoren miteinbezogen werden. Zusätzliche Kosten, die etwa bei einem Ratenkredit anfallen können und zum Beispiel ein Schätzgutachten oder Gebühren für frühzeitige Rückzahlungen umfassen können, sollten bei einem Vergleich nicht in den Effektivzinssatz einberechnet werden, sondern als weiteres Leistungskriterium gewertet werden.