Kulturgeschichte

KULTURGESCHICHTE

Kulturgeschichte bezeichnet diejenige Wissenschaft, welche kulturelle Erscheinungen, Gegenstände und Lebenskultur der Menschen in den unterschiedlichen geschichtlichen Epochen und den verschiedenen Regionen, Ländern, Bevölkerungen oder Gesellschaften der Erde erforscht und dokumentiert.

Sie ist verwandt mit der Geschichtswissenschaft und wird häufig als eine Unterkategorie derselben betrachtet. Doch geht die Kulturgeschichte nicht von den politischen Ereignissen aus wie die Geschichtswissenschaft, sondern richtet ihr Augenmerk primär auf die alltägliche, kulturelle Lebensart der Menschen und auf die Gegenstände, die sie nutzen oder mit denen sie sich umgeben: die Familie, Ernährung, Wohnung, das Brauchtum, die Mode, die Kunst und Religion sowie die Sprache. 

Damit verbunden sind Untersuchungen bezüglich der Sozialisierung, Erziehung und Kultivierung der Menschen in ihren Familien und Gemeinschaften im Rahmen der Einflüsse ihrer Religion, Kunst, Wissenschaft und ihrer Traditionen. 

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Aus dieser großen Bandbreite möglicher Themen der Kulturgeschichte ergibt sich eine riesige Auswahl von Unterbereichen und Spezialisierungen: daher bietet jede Universität, bei der die Kulturgeschichte zu den Studienfächern gehört, im Rahmen des Fachbereichs ganz unterschiedliche Forschungs- und Studienschwerpunkte an. 

Der Begriff Kulturgeschichte wird in der Forschung sehr kontrovers diskutiert, es gibt darüber noch keinen einheitlichen Konsens. Eine Gemeinsamkeit verbindet aber alle Unterthemen der Kulturgeschichte: der Fakt, dass menschliche Gemeinschaften und Individuen Wirklichkeit interpretieren und verändern. Kulturgeschichte basiert darauf, dass Wirklichkeit mit bestimmten Bedeutungszusammenhängen versehen wird: traditionelle, durch Generationen überlieferte Formen der Lebenskultur oder neu entwickeltes Kulturgut sind Forschungsgegenstände und Inhalt der Kulturgeschichte : Die soziokulturelle Realität einer bestimmten Gesellschaft ist nicht naturgegeben, sondern von den Individuen einer bestimmten Gruppe innerhalb einer Zeitepoche so geschaffen und strukturiert worden. (Quelle: Chickering, Roger: "Was ist Kulturgeschichte - und was ist sie nicht?" Washington D.C.). 

Über den Begriff der Kulturgeschichte in der deutschen Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts. 
Die Bestandteile der kulturellen Formen, Rituale, Infrastruktur, Einrichtungen etc., werden von zu einem Kollektiv gehörigen Menschen gelebt und genutzt, weil sie ihnen etwas Bestimmtes bedeuten, ihnen nutzen und für diese Gruppe Sinn machen. Kultur in ihren vielfältigen Ausformungen stellt immer ein Resultat menschlicher Erziehung, Interpretation, Tradition, Kreativität und Arbeit dar. Die symbolische oder inhaltliche Bedeutung vieler kultureller Rituale, Sitten oder Gegenstände kann somit häufig zunächst nur von denjenigen Menschen verstanden und genutzt werden, die der entsprechenden Gesellschaft angehören und die Symbolsprache ihrer eigenen Kultur verstehen können. Für diese "Insider" erschließt sich ein für ihr Leben bedeutungsvoller Sinnzusammenhang daraus: ihre Lebenskultur. (Quelle: www.utb-profile.de/geschichte/kulturgeschichte/). 

Die Kulturwissenschaft gehört zu den Geschichtswissenschaften, weil sie nur im Rückblick auf etwas geschichtlich Entstandenes, auf die kulturellen, von Menschen gemachten und historisch ausgebildeten Phänomene existiert und sich ausschließlich in diesem Kontext begreifen lässt.